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Moriskentänzer Bernardi

Die Moriskentänzer wurden 1477 für den Tanzsaal des Rathauses der Stadt München geschnitzt.
Dieser Tanzsaal hatte die vielfältigen Repräsentationsaufgaben der Stadt zu erfüllen.
Die Figuren stammen aus der Hand Erasmus Grasserś der 1450, in Schmidmühlen bei Burglengenfeld geboren wurde , um das Jahr 1475 nach München kam. Trotz des Einspruchs der Zunft, brachte es Grasser sehr bald zum Meister und wurde schon 1476 beauftragt, das neue Münchner Stadtwappen zu erschaffen.
Als Grasser 1477 anfing mit den Moriskentänzern, war das neue Münchner Rathaus, erbaut von Joerg von Habbach in den Jahren 1470-1474, gerade fertig geworden. Grasser schuf 16 Figuren, von den heute noch 10 erhalten sind.
Die Moriskentänzer verkörpern eine Tanzart, die nicht auf deutschem Boden entstanden ist. Man schreibt sie den Morisken zu, den Abkömmlingen der spanischen Mauren. Der Tanz kam von dort über Frankreich und England nach Deutschland und hat sich nachweislich großer Beliebtheit erfreut. Im Mittelpunkt stand eine Frau
- als Glücksgöttin oder Maienkönigin- die als Preis einen Apfel oder Ring und damit sich selbst darbot. Zum Geleit des begehrenswerten, weiblichen Wesens gehörten ein Narr sowie Musikanten. Und gerade diese Figuren sind im laufe der Zeit abhanden gekommen.
Der Tanz verrät Lebenslust. Energie, Schwung und Leichtigkeit. Die geschmeidige Kraft der Tänzer äussert sich in den verschiedenen Möglichkeiten sich auszudrücken: verzückt, ekstatisch, urwüchsig und stellt in den individuellen Erscheinungsformen der einzelnen Tänzer auch die verschiedenen Typen der Städter und Bauern dar. Der Tanz ist bis heute erhalten geblieben.
Grasser erhielt für die 16 Figuren seiner Zeit 172 rheinische Gulden, damals ein Vermögen. Er war sicherlich der wohlhabenste unter seinen Künstlerkollegen und galt als einer der reichsten Bürger der Stadt. Grasser starb im April oder Mai 1518.